Der Ausbau der erneuerbaren Energien spielt eine tragende Rolle beim Natur- und Artenschutz. Nur wenn wir unsere Energieversorgung kurzfristig klimaneutral gestalten, kann es gelingen, die Geschwindigkeit der bereits stattfindenden Lebensraumveränderung für Tier- und Pflanzenarten auf ein verträgliches Maß zu reduzieren und somit deren Fortbestand sichern. Gleichzeitig darf der Eingriff in den Lebensraum durch die Errichtung von bspw. Windenergieanlagen nicht zur Gefährdung beitragen.
Im Zusammenhang mit Windkraftprojekten wird häufig die angebliche große Gefahr des Vogelschlags insbesondere für den Rotmilan diskutiert. Ein aktuelles Forschungsprojekt der EU kommt nun zu dem Ergebnis, dass Windenergieanlagen für den Rotmilan eine äußerst seltene Todesursache darstellen. Neben den allgemeinen Lebensrisiken für eine wild lebende Vogelart stellen unter den menschgemachten Todesursachen ausgelegte Giftköder, der Straßenverkehr und der illegale Abschuss die mit Abstand häufigsten Todesursachen dar.
In der Studie wurden 700 Rotmilane mit GPS-Sendern versehen, sodass deren Flugbewegungen aufgezeichnet und analysiert werden können. Laut den Ergebnissen halten sich die Vögel tausende Stunden im Bereich von Windenergieanlagen auf, ohne mit den Rotoren zu kollidieren. Insgesamt entwickelt sich die Population des Rotmilans in Europa und speziell Deutschland sehr positiv und das in einer Zeit, in der über 30.000 Windenergieanlagen errichtet wurden. Dies zeigt, dass die umfassenden Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz bei Windkraftprojekten wirksam sind und die Sorge um die vermeintliche Gefahrenquelle durch Rotorblätter nicht der Realität entspricht.
Der Bericht zur Studie im ZDF ist unter nachfolgendem Link zu sehen: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/rotmilan-windkraft-100.html
Die Projektwebsite zum Forschungsprojekt finden Sie hier: https://www.life-eurokite.eu/en/projects/eurokite.html